Integriertes Handlungskonzept

Die Zechensiedlung Sophia-Jacoba grenzt unmittelbar an die Hückelhovener Innenstadt an und ist mit derzeit rund 3.848 Einwohner*innen Wohnstandort für ca. 10% der Gesamtbevölkerung der Stadt. Die Siedlung wurde hauptsächlich zu Zwecken der Unterbringung der Belegschaft der angrenzenden Zeche Sophia-Jacoba in den 1920er Jahren geplant und errichtet.

Bis 1997 förderte die Zeche Steinkohle. Seit der Schließung der Zeche Sophia-Jacoba unternahm die Stadt große Anstrengungen den Strukturwandel zu bewältigen und auf dem Gelände neue, zukunftsfähige Nutzungen zu entwickeln. So konnte z.B. der innerstädtische Handelsstandort erweitert werden. Allerdings liegen um das Fördergerüst Schacht 3 noch große Teile des Geländes brach. Aus diesem Grund befasst sich das Integrierte Handlungskonzept neben der Siedlung noch mit dem unmittelbar an die Siedlung anschließenden Zechengelände mit dem Fördergerüst sowie mit der westlich angrenzenden Millicher Halde.

Neben dem wirtschaftlichen Strukturwandel stellen auch der demographische und gesellschaftliche Wandel sowie der Umgang mit der prägnanten, historischen und teils denkmalgeschützten Bausubstanz eine große Herausforderung für die Stadt Hückelhoven dar. Diese erfordern aufgrund der skizzierten strukturellen Besonderheiten spezielle und integrierte Lösungsansätze.

Das in einem breit angelegten Beteiligungsprozess erarbeitete und abgestimmte Integrierte Handlungskonzept Sophia-Jacoba skizziert eine Gesamtperspektive für die nachhaltige Entwicklung des ehemaligen Zechengeländes. Ziel ist es, durch die entwickelten Maßnahmen die Zechensiedlung ganzheitlich zu stärken sowie das Zechengelände zu entwickeln und mit der Halde nachhaltig aufzuwerten.

Das Integrierte Handlungskonzept baut dabei auf einer Reihe von Untersuchungen und Gutachten sowie auf der intensiven Beteiligung der Bürgerschaft auf. Die Vielschichtigkeit der Problemlagen erfordert eine ganzheitliche Vorgehensweise, die Aspekte aus den Handlungsfeldern Städtebau, Stadtbild und Freiraumqualität, Wohnen und Leben, Klimaschutz sowie die Quartierskommunikation berücksichtigt und dabei insbesondere die Einbindung und Motivation Privater in den Blick nimmt.